Als betriebliche Altersversorgung ist der Sammelbegriff für alle finanziellen Leistungen zu verstehen, die ein Arbeitgeber seinem Arbeitnehmer zur Altersversorgung, Versorgung von Hinterbliebenen bei Tod oder Invaliditätsversorgung bei Erwerbs- oder Berufsunfähigkeit zusagt.
Wobei die beiden letzteren Fälle eher seltener versichert werden, ist die Zusage über eine Versorgung im Rentenalter weit verbreitet.
Die Zusage unterscheidet sich in zwei Arten, die unmittelbare und die mittelbare Zusage.
Möchte der Arbeitgeber die späteren Leistungen selbst erbringen, erteilt er eine unmittelbare Zusage, die sogenannte Form der Direktzusage bzw. Pensionszusage oder in Form der Unterstützungskasse. Finanziert werden die Zahlungen zur Direktzusage und der Unterstützungskasse in der Regel vom Arbeitgeber. Entweder von ihm selbst oder durch Entgeltumwandlung durch das Bruttogehalt des Arbeitnehmers. Um die Leistungen für die späteren Versorgungszusagen sicherstellen zu können, schließt der Arbeitgeber eine Rückdeckungsversicherung ab.
Alternativ kann sich der Arbeitgeber auch für die mittelbare Zusage entscheiden. Hier wählt der Arbeitgeber zwischen der Form der Pensionskasse, der Direktversicherung oder der eines Pensionsfonds. Mittelbar nennt man diese Zusage, da hier der Arbeitgeber Einzel- oder Gruppenverträge für seine Arbeitgeber bei einem rechtlich eigenständigen Unternehmen abschließt. Versicherungsnehmer ist der Arbeitgeber – Begünstigter der Arbeitnehmer. Die Direktversicherung ist der Klassiker der betrieblichen Altersversorgung, mit einem geringen Verwaltungsaufwand für den Arbeitgeber und einem hohen Maß an Sicherheit und Rendite für den Arbeitnehmer.

Beiträge, die in eine Form der betrieblichen Altersversorgung eingezahlt werden, sind grundsätzlich weder steuer- noch sozialversicherungspflichtig: Sie werden direkt von Ihrem Bruttolohn abgezogen. Dadurch reduziert sich Ihr zu versteuerndes Einkommen und Sie zahlen weniger Steuern und Sozialabgaben. Durch diesen Effekt sinkt gleichzeitig der tatsächliche Aufwand für Ihre Altersvorsorge: Je nach Einkommen liegt Ihre Steuerersparnis so hoch, dass nur 50% des eigentlichen Sparbeitrages netto zum Tragen kommen. Sie profitieren mit jedem gesparten Euro also doppelt!

Als Arbeitnehmer haben Sie ein Recht darauf, dass Ihr Arbeitgeber einen Teil Ihres Brutto-Lohnes in einen Anspruch auf betriebliche Altersversorgung umwandelt, die sogenannte „Entgeltumwandlung“.
Hierbei dürfen die Arbeitnehmer bis zu 4 % der Beitragsbemessungsgrenze in der gesetzlichen Rentenversicherung von Ihrem Gehalt umwandeln und in einen Durchführungsweg der bAV investieren. Der Arbeitgeber muss diesem Wunsch entsprechen.
Entscheidet sich der Arbeitgeber jedoch, von sich aus entsprechende Leistungen anzubieten, muss er jeden Arbeitnehmer gleich behandeln, er darf niemanden begünstigen oder von seinen Leistungen ausschließen.

Das Verfahren hängt von der Art der Zusage ab (siehe hierzu auch „Was ist eine betriebliche Altersversorgung?“). Bei einer Leistungszusage des Arbeitgebers (unmittelbar) kann das Guthaben nicht übertragen werden. Der Anspruch wird in eine unverfallbare Anwartschaft umgewandelt, die sich anteilig nach dem Beschäftigungszeitraum bemisst.
Bei einer mittelbaren Leistungszusage (gilt in der Regel für Direktversicherung, Pensionskasse und Pensionsfonds) kann der Versicherungsvertrag zunächst auf den Arbeitnehmer oder direkt auf den neuen Arbeitgeber übertragen werden. Während der Übergangszeit lässt sich der Vertrag auch beitragsfrei stellen, bis ein neuer Arbeitgeber gefunden wurde.